Dienstag, 6. Oktober 2009

Plündern Ärzte und Krankenkassen den Gesundheitsfond?

Mit Hilfe manipulierter Diagnosen und Scheinerkrankungen werden die Milliarden aus dem Gesundheitsfond falsch verteilt.

Die Medizinkosten sind in Deutschland auf den höchsten Stand aller Zeiten geklettert. Allein in den ersten acht Monaten diesen Jahres wurden 107 Milliarden Euro aus dem Fond ausgeschüttet. Bis zum Jahresende werden es schätzungsweise 170 Mrd. Euro sein, was 10 Mrd. Euro mehr als noch 2008 wären und mehr als die Hälfte des Bundesetats entspricht.
Die neue Gesundheitsreform verleitet Kassen und Ärzte regelrecht dazu, Versicherte in Kranke zu verwandeln.

Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes, nimmt die Zahl der chronisch Kranken rapide zu. Die Arzneimittelausgaben stiegen zuletzt um ca. 5%, die Krankenhauskosten um etwa 6% und die Kosten für ambulante Behandlungen um rund 7%. Es wird erwartet, dass sich dieser Trend in den kommenden Monaten weiter verstärken wird.
Erstmalig nach der Bundestagswahl trifft sich diese Woche der Schätzerkreis für die gesetzliche Krankenversicherung. Die Experten gehen von einem weiteren dramatischen Anstieg der Behandlungskosten aus.

Die Bundesregierung muss alles dran setzen, das Problem zeitnah in den Griff zu bekommen. Eine vorläufige Prognose geht von einem drohenden Finanzloch von zehn Milliarden Euro pro Jahr aus.
Der Ursprung dieser Fehlentwicklung liegt in dem hochkomplexen Regelwerk, welches CDU/CSU und SPD vergangene Legislaturperiode zur Neuordnung der Beträge im Gesundheitswesen erarbeitet haben. Seitdem bekommen die Krankenkassen für jeden Patienten eine Pauschale - Krankenkassen mit vielen Kranken, bekommen dabei mehr Geld zugesichert, als Kassen mit überwiegend gesunden Patienten. Somit hat die jeweilige Kasse also einen finanziellen Vorteil, wenn möglichst viele Patienten für chronisch krank erklärt werden.