Sonntag, 11. Oktober 2009

Falsche Krankengeschichte - Betrug für Schöheits-OP

Eine Bonnerin wird sich bald auf der Anklagebank wiederfinden.
Die junge Frau rechnete ihre Busenvergrösserung als angebliche Unterleibs-Operation über die Krankenkasse ab.


Viele Frauen träumen von einem größeren Busen und würden dafür auch das Risiko einer Brust-OP auf sich nehmen. Die Kosten dafür sind allerdings nicht unerheblich und werden von den Krankenkassen meistens nicht übernommen.

Einen größeren Busen wünschte sich auch eine damals 25jahrige Bonnerin. Da sie offensichtlich die kostspielige Schönheitsoperation nicht aus eigener Tasche zahlen konnte, suchte sie scheinbar, zusammen mit einen auf Schönheits-OPs spezialisierten Arzt, ein illegales Schlupfloch für die Finanzierung.

Im Mai 2005 ließ sich die Patientin in einer Frauenklinik im Ruhrgebiet zwei Brustimplantate einsetzen. Wenig später reichte die privat Versicherte die Abrechnung über insgesamt 5869 Euro bei ihrer Krankenkasse ein. Von einer Brustvergrösserung war dort allerdings keine Rede mehr. Stattdessen lautete die Diagnose auf Unterleibsbeschwerden. Ein Anästhesist, sowie ein angeblich 19tägiger Klinikaufenthalt wurden ebenfalls in Rechnung gestellt. Die Kasse zahlte den geforderten Betrag.

Erst nach mehreren Jahren flog jetzt der Schwindel auf. Die Patientin muss sich daher im November vor dem Amtsgericht für ihr Verhalten verantworten.
Auch gegen den Schönheitschirurgen läuft ein separates Strafverfahren. Er soll in einer Vielzahl von Fällen ähnliche Täuschungen zu Lasten der Krankenkassen vorgenommen haben.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Gutverdiener müssen sich auf höhere Kassenbeiträge einstellen

Eine der letzten Entscheidungen der großen Koalition wurde jetzt vom Kabinett abgesegnet. Künftig müssen Gutverdiener mehr Sozialbeträge zahlen. Es entstehen Mehrkosten von bis zu 31 Euro monatlich.

Die Bundesregierung hat die Bemessungsgrenze für die Renten- und Krankenversicherung angehoben.
Der Beitragssatz bleibt zwar somit stabil, aber dennoch müssen viele Arbeitnehmer mehr Geld an die Sozialversicherungen abführen.

Die Beitragsbemessungsgrenze soll für die gesetzliche Rentenversicherung konkret um 100 Euro
auf 5400 Euro im Westen, bzw. 4650 Euro im Osten steigen.

Bei den gesetzlichen Krankenversicherungen ist der Sachverhalt ähnlich. Die Beitragsbemessungsgrenze erhöht sich hier bundesweit einheitlich um 75 Euro auf 3750 Euro monatlich.

Dienstag, 6. Oktober 2009

Deutsche Krankenkassen mit Milliarden-Verlust

Nach Berechnungen des Schätzerkreises für die gesetzliche Krankenversicherung droht den Kassen im kommenden Jahr ein Verlust von knapp 7,5 Milliarden Euro. Für Millionen gesetzlich Krankenversicherter dürfte eine Erhöhung der Krankenkassenbeiträge zu erwarten sein.

Wie die offiziellen Schätzungen der Regierung und der Krankenkassen ergaben, werden den Krankenkassen im Folgejahr die Rekordsumme von 7,45 Mrd. Euro fehlen.
Aus diesem Grund fordern die Krankenkassen von der Bundesregierung ein Sparpaket, außerdem soll der Steuerzuschuss und oder der Beitragssatz angehoben werden.
zu erwartenden Minusbetrag müssen die Krankenkassen aus eigenen Mitteln decken, wie z.B. Rücklagen, welche sich laut
Gesundheitsministeriums auf ca. 5 Mrd. Euro belaufen sollen, die allerdings ungleich verteilt sind. Als Alternative hierzu sehen Experten Zusatzbeiträge, welche es bisher nur bei kleineren Krankenkassen gibt.
Besonders ärgerlich ist für Versicherte hierbei, dass die Regelung, welche Zusatzbeiträge auf maximal 1% des Bruttoeinkommens begrenzt, wegfallen könnte.

Plündern Ärzte und Krankenkassen den Gesundheitsfond?

Mit Hilfe manipulierter Diagnosen und Scheinerkrankungen werden die Milliarden aus dem Gesundheitsfond falsch verteilt.

Die Medizinkosten sind in Deutschland auf den höchsten Stand aller Zeiten geklettert. Allein in den ersten acht Monaten diesen Jahres wurden 107 Milliarden Euro aus dem Fond ausgeschüttet. Bis zum Jahresende werden es schätzungsweise 170 Mrd. Euro sein, was 10 Mrd. Euro mehr als noch 2008 wären und mehr als die Hälfte des Bundesetats entspricht.
Die neue Gesundheitsreform verleitet Kassen und Ärzte regelrecht dazu, Versicherte in Kranke zu verwandeln.

Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes, nimmt die Zahl der chronisch Kranken rapide zu. Die Arzneimittelausgaben stiegen zuletzt um ca. 5%, die Krankenhauskosten um etwa 6% und die Kosten für ambulante Behandlungen um rund 7%. Es wird erwartet, dass sich dieser Trend in den kommenden Monaten weiter verstärken wird.
Erstmalig nach der Bundestagswahl trifft sich diese Woche der Schätzerkreis für die gesetzliche Krankenversicherung. Die Experten gehen von einem weiteren dramatischen Anstieg der Behandlungskosten aus.

Die Bundesregierung muss alles dran setzen, das Problem zeitnah in den Griff zu bekommen. Eine vorläufige Prognose geht von einem drohenden Finanzloch von zehn Milliarden Euro pro Jahr aus.
Der Ursprung dieser Fehlentwicklung liegt in dem hochkomplexen Regelwerk, welches CDU/CSU und SPD vergangene Legislaturperiode zur Neuordnung der Beträge im Gesundheitswesen erarbeitet haben. Seitdem bekommen die Krankenkassen für jeden Patienten eine Pauschale - Krankenkassen mit vielen Kranken, bekommen dabei mehr Geld zugesichert, als Kassen mit überwiegend gesunden Patienten. Somit hat die jeweilige Kasse also einen finanziellen Vorteil, wenn möglichst viele Patienten für chronisch krank erklärt werden.